Oktober 15, 2012

Tag 29 - Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt???

Es gibt ja eine ganze Reihe schlechter Buchverfilmungen. Eigentlich müsste man sagen, eine Buchverfilmung ist generell erst einmal schlecht, der Film muss einen erst vom Gegenteil überzeugen. Vor allem die Leser. Diese gehen nämlich bereits mit ihrer eigenen Vorstellung dieses Films ins Kino oder kaufen sich die DVD (!). Und nur selten ist es genau die Vorstellung, die der Regisseur hat.

So kommt es häufiger vor, dass ich von bekannten erzählt bekomme, dass voll schlecht ist, weil er dem Buch nicht entspricht. Aber wenn man sich das dann genauer anschaut, wurde nur einige Details ausgelassen. Mit oder ohne Absicht.

Man sieht sich einen Film nur urteilsfrei an, wenn man sich bis dahin nichts von ihm angehört, angesehen oder gelesen hat. Aber so geht heute keiner ins Kino. Meistens ist es doch so, dass man entweder im Fernsehen oder im Internet zunächst Trailer ansieht, dann vielleicht eine Kritik liest und dann noch zusätzlich ein paar Freunde oder Bekannte fragt. Und schon kann man sich den Film nicht mehr urteilsfrei ansehen.

Ich könnte jetzt eine Reihe von Verfilmungen aufzählen, die nicht besonders gut finde. Aber um lange Einleitung zu unterstreichen, erzähle ich euch vom “Vorleser”.

Es beginnt mit dem 15 jährigen Michael Berg, der durch einige Zufälle eine sexuelle Beziehung mit der 36 jährigen Hanna Schmitz eingeht. Nachdem Hanna plötzlich aus seinem Leben verschwindet, gibt sich Michael die Schuld dafür sich selbst. Einige Jahre später studiert Michael Jura und trifft wieder durch einen Zufall auf Hanna auf der Anklagebank eines Kriegsverbrecher-Prozesses. Während dem Prozess entdeckt er auch das Geheimnis von Hanna Schmitz und versteht ihre Beweggründe nicht. Er beugt sich jedoch ihrem Wunsch und steht ihr in diesem Prozess nicht bei, sodass Hanna Verurteilt wird und den Rest ihres Lebens in einem Gefängnis verbringt.

Dieses Buch in habe ihr sehr grob in wenige Sätze zusammen gefasst, und dabei absichtlich viele wichtige Details ausgelassen. Denn genau das ist auch im Film passiert. Viele Details wurden ausgelassen. Klar die grobe Handlung stimmt auch mit dem Buch über ein, aber darauf kommt es bei dem Buch eigentlich nicht an.

Der Vorleser gehört nicht gerade zu den Filmen, die ich gerne weiterempfehle. Und wenn ihr das Buch gerade in der Schule durchnehmt, dann empfehle ich euch auch nicht den Film zu schauen. Das lohnt sich nicht, denn der Film ist zur reinen Unterhaltung gedacht und verzichtet gerne auf Beweggründe. Auch die Rahmen Handlung ist leicht abgewandelt worden um die Zeitschnitte zu überspielen.

Es ist also nur ein Beispiel um zu verdeutlichen, wie viel man bei einer Verfilmung eigentlich falsch machen kann. Aber wenn es ums Geld geht, ist es eh egal. Hauptsache die Fans kaufen es.

kkthxbb