März 1, 2011

zu Guttenberg, Karl Theodor

Es sind nun rund drei Wochen vergangen seit der erste Tweet durch mein Trillian zu mir gekommen ist und mir über einen Plagiatvorwurf berichtete. Ich schenke politischen Themen in der Regel eher etwas später meine Aufmerksamkeit. Meistens ist es sogar so, dass ich erst auf Tweets von verschiedenen Quellen warte. Erst dann widme ich ein wenig Freizeit für diese Sensationsmeldungen.
So auch beim Fall von zu Guttenberg. Oder wie man das gerne in den Medien schreibt: Causa Guttenplag.
In zwischen ist man auf dem Stand, dass Politiker eine dubiose Haltung zu Themen wie Wertvorstellungen, Ehrlichkeit und Wahrheit haben. Obwohl, wenn ich mir das jetzt so überlege, dann waren wir vorher schon derselben Meinung, nur wurde das nur bedingt publik gemacht bzw. wenn, dann eher auf gute alte Hofnarren Tour.
Und jetzt, wo wir die wahre Natur eines Politikers gesehen haben, sind wir entrüstet?
Nun ja, wir sind es. Denn unsere Illusion wurde zerstört. Menschen die uns eigentlich als Vorbilder dienen sollten, sind eben auch nur Menschen. Und Menschen sind fehlbar.
Ok, manche Menschen übertreiben gewaltig mit ihren Verfehlungen, aber das ist doch auch eine durch und durch menschliche Eigenschaft, der Drang zur Übertreibung. Wenn wir nicht immer und überall über uns hinauswachsen würden, wie könnten wir einen Fortschritt verzeichnen?

Wie also geht man mit dem Fall von Guttenberg am besten um? Wenn ich entscheiden könnte, dann wäre sein Posten als Verteidigungsminister sein letzter. Was aber nicht heißen soll, dass er ihn auch direkt verlassen sollte.
Zu Guttenberg hat einige mehr oder weniger gute Sachen ins Rollen gebracht, die sein plötzliches Austreten mit Sicherheit verkomplizieren würden und deshalb sollte es sein gutes Recht sein, die aktuelle Situation und seine Konzentration auf seinen Ministerposten zu lenken. Das er sich in meinen Augen eine politische Zukunft abschminken kann, steht für mich jedoch außer Frage…

UPDATE:
So wie es aussieht, interessiert meine Meinung niemanden. Aber zumindest hat er seine Reformarbeit so weit vorbereitet, dass sein Nachfolger anknüpfen kann.
Nun ja, ich denke der Rücktritt vom Amt als Verteidigungsminister war vielleicht eine schwere, aber dennoch eine richtige Entscheidung.