Google Device Manager - Fluch oder Segen?
In Zeiten der totalen Überwachung fragt man sich, wie viel man von sich preis geben soll. Mit dem seit ein paar Tagen Live gegangenen Google Service Device Manager wird die Frage wieder etwas schwieriger.
Zugegeben, bevor es den Device Manager gab, hatte ich bereits mit Latitude und anderem Unsinn die GPS Position meines Gerätes immer halb-öffentlich geteilt. Doch gab es bis dahin auch die Möglichkeit solche Dienste abzustellen oder zu deaktivieren.
Nach den Enthüllungen rund um PRISM, Tempora und X-Keyscore sind nun alle Hüllen gefallen und Google kann offensichtlich auch öffentlich die Überwachung der Geräte als Service bewerben.
Vor einem knappen Jahr warnten Datenschützer noch vor der übermäßigen Datensammelwut von privaten Unternehmen. Jetzt muss man sich zusätzlich fragen, ob man seine Daten auch von “befreundeten” Geheimdiensten überwache lassen will.
Die Überwachung durch Google lässt sich im Moment nicht abstellen. Man kann praktisch überall wo man Zugang zum Internet hat auch davon ausgehen, dass man überwacht wird.
Ich muss mich nun ernsthaft fragen, ob ich weiter auf Android setzen will, oder nicht doch lieber auf ein System aus Finnland. O.o
Natürlich hat der Dienst auch praktischen Mehrwert. Aber wenn man sein Gerät immer und überall orten lassen will, warum nimmt man dazu nicht Airdroid oder Cerberus? Diese Dienste lassen sich bei nicht Nutzung auch abstellen, was man vom Device Manager kaum behaupten kann.
Problematisch ist dabei, dass man dem Nutzer keine andere Wahl lässt, als sich überwachen zu lassen. Ob das lange gut geht, wage ich mal zu bezweifeln.
Meiner Meinung nach ist die Einführung dieses Dienstes zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt gesetzt worden. Die Situation ist vor allem durch X-Keyscore undeutlich und kritisch zu betrachten.
Kkthxbb